Vor dem Beginn der Sitzung unternahm der Wirtschaftsausschuss des Zweckverbandes Region Aachen eine kurze Exkursion ins Rheinische Revier nach Alt- und Neu-Morschenich und zum Tagebau Hambach. Der Merzenicher Bürgermeisters Georg Gelhausen übernahm die Leitung und Moderation der Rundfahrt.Die kleine Gemeinde Merzenich ist von der momentan unübersichtlichen Situation rund um den Tagebau Hambach in besonderem Maße betroffen. Die sogenannte Kohlekommission in Berlin hat mit ihren Vorschlägen zu einer vorzeitigen Beendigung des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier die bisher geltende Planungssicherheit in Frage gestellt. Der Merzenicher Ortsteil Morschenich befindet sich in der Umsiedlungsphase. Alt-Morschenich ist ist zum größten Teil schon ein Geisterdorf. Im angrenzenden Hambacher Forst haben die Waldbesetzer einen weitestgehend rechtsfreien Raum geschaffen, auch in Morschenich selbst gibt es ein Gebäude in dem sogenannte Klimaaktivisten wohnen.
Für die Gemeinde Merzenich und deren weitere Entwicklung, für die vielfältigen Aufgaben die eine Tagebau-Randgemeinde zu bewältigen hat ist der jetzige Zustand einer ordnungspolitischen Hängepartie sehr schädlich. Wie soll die Verwaltung planen wenn sie die zukünftigen Rahmenbedingungen die von der Bundesregierung vorgegeben werden nicht kennt? Am Beispiel der Gemeinde Merzenich kann man gut sehen was passiert, wenn sich die Bundespolitik aktionistisch aufführt und ein Großprojekt plötzlich infrage stellt.
Die Probleme die Merzenich heute schon hat, diese Probleme werden im Zuge der wahrscheinlich eintretenden Entindustrialisierung bald das ganze Rheinische Revier betreffen. Der Schaden für die Bürger wird gigantisch sein.