Den Ansehensverlust einer nichtakademischen Ausbildung kann man besonders gut im Bereich des Handwerks sehen. Es gab eine Zeit in dem dieser Berufsstand hohes Ansehen genoss. In den Zeiten der europäischen Gleichmacherei gilt der Meisterbrief manchem Brüsseler Bürokraten aber nur noch als veralteter Wandschmuck.
Das Meisterprivileg ist schon vor vielen Jahren in rund der Hälfte aller Handwerksberufe gefallen. In den sogenannten Gefahrenberufen wird dieses Privileg, dass nur einem Meister gestattet eine Handwerksfirma zu führen noch geduldet. Zertifizierungen und Qualitätsicherungsaudits, die für kleine Unternehmen kaum bezahlbar sind untergraben den Wert der Meisterausbildung, die an sich einer Qualitätsprüfung entspricht. Handwerksberufe werden somit unattraktiver gemacht. Deutschland hat weltbekannte Konzerne hervorgebracht, aber im Kern ist die deutsche Wirtschaft sehr kleinteilig organisiert. In dieser gut eingespielten kleinteilig organisierten Wirtschaft ist das Handwerk, mit seinem vielfältigen und umfangreichen Leistungsangebot, ein wichtiger, unersetzlicher Bestandteil. Neben der Versorgung der Bevölkerung mit den klassischen Handwerksleistungen im Bereich Hygiene, Nahrungsmittel und Bekleidung und von Bauleistungen bis hin zu technischen Produkten, unterstützt das Handwerk auch Industrieunternehmen bei der Produktion von Gütern. Handwerksbetriebe übernehmen die Instandhaltung von Produktionsanlagen, die Instandhaltung der technischen Infrastruktur, oder sind als Zulieferer direkt an der Produkterstellung beteiligt.
Auch in anderer Hinsicht ist das Handwerk für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung. Handwerksbetriebe stellen eine große Zahl von Arbeitsplätzen bereit und das Handwerk erbringt im Bereich der Berufsausbildung große Leistungen, denn es bildet oftmals auch Nachwuchs für Industrie und Handel aus.
Hierzu einige Zahlen. Im deutschen Handwerk sind aktuell rund 5,3 Mio. Erwerbstätige beschäftigt. Das entspricht 12% aller Erwerbstätigen. Das deutsche Handwerk bietet 370.000 Ausbildungsplätze, dass entspricht 26% aller Ausbildungsplätze.
Wird die Leistungsfähigkeit des deutschen Handwerks nachlassen werden in Folge alle anderen Wirtschaftszweige deutlich schlechtere Bedingungen vorfinden. Erste Warnzeichen gibt es, denn in vielen Handwerksberufen fehlt der Nachwuchs. Erreichte die Zahl der Auszubildenden im Jahr 1997 mit 633.000 den Höchststand so ist die Anzahl der Auszubildenden seit dem kontinuierlich gesunken. Wurden im Jahr 2008 noch 480.000 junge Menschen ausgebildet, so befinden sich aktuell nur noch 370.000 Auszubildende in den Unternehmen des Handwerks.
Ich finde es erstaunlich und auch falsch, dass dem Handwerk seitens der Altparteien wenig Interesse entgegengebracht wird, denn das deutsche Handwerk ist ein Grundpfeiler, ja vielleicht sogar das Fundament unserer Wirtschaft.
Ich denke, wir sollten das Handwerk schützen und fördern. Zeigen wir den Altparteien wo der Hammer hängt.
Diskussionsabend des Kreisverbandes Heinsberg der Alternative für Deutschland NRW.
Mittwoch den 27.01.2016, Beginn 19:00 Uhr
Als Gast begrüßen wir Herrn Uwe Kamann, Landesvorsitzender des AfD-Mittelstandsforums NRW.
Als zentrales Thema dieser Veranstaltung beschäftigen wir uns mit der Situation von kleinen und mittleren
Betrieben. Selbständige und mittelständische Unternehmen, darunter viele Handwerksfirmen, stellen einen
erheblichen Teil der vorhandenen Arbeitsplätze zur Verfügung, haben aber im Gegensatz zu großen Konzernen
nur wenige Fürsprecher in den Altparteien.