Momentan dominiert die Flüchtlingskrise die öffentliche Diskussion und lässt kaum Platz für andere wichtige Nachrichten.
Die Eurokrise ist dadurch etwas aus dem Focus der öffentlichen Wahrnehmung geraten.
Das bedeutet aber nicht, dass sich in der Eurokrise etwas zum Besseren gewendet hat.
Es ist an der Zeit wieder einmal den Schauplatz der griechischen Tragödie zu betrachten.
Um benötigte Hilfsgelder aus der EU Kasse zu erhalten, führt die griechische Regierung weitere Reformen durch.
Wir kennen den Begriff „Reformen“ auch in Deutschland zur Genüge und wissen, dass sich dahinter meist Kürzungen im Sozialbereich verstecken. Mit solchen Maßnahmen, die immer eine große Anzahl von Bürger treffen, ist am schnellsten ein Einspareffekt zu erreichen.
Diesmal ist in Griechenland das Rentensystem an der Reihe. Zukünftige Rentner müssen sich auf deutliche Kürzungen einstellen.
Man kann zu stattlichen Rentensystemen stehen wie man will, aber eins ist klar, werden Renten gekürzt, ändert sich in den meisten Fällen die „Geschäftsgrundlage“ zwischen den zukünftigen Rentnern und der Rentenkasse auch rückwirkend. Der Begriff „Vertrauensschutz“ spielt in der heutigen Politik scheinbar keine Rolle mehr.
Als Reaktion auf die Rentenkürzungen, aber auch auf andere Vorhaben der griechischen Regierung laufen wieder die ersten Streickmaßnahmen an.
Es ist unwahrscheinlich, dass Griechenland 2016 aus der Krise kommt. Genau so unwahrscheinlich ist es, dass die Eurokrise bewältigt wird.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/griechenland-tsipras-warnt-vor-unsinnigen-forderungen-13995390.html