Heinsberg 13.04.2020, In der Coronakrise streiten Fachleute über die Deutungshoheit ihrer Forschungsergebnisse

Vor einigen Tagen wurde das sogenannte Heinsberg-Gutachten zur Coronapandemie, durch ein Bonner Forscherteam um den Virologen Hendrick Streeck, veröffentlicht.
Der Kreis Heinsberg und insbesondere die im Kreis gelegene kleine Gemeinde Gangelt war eine der ersten Schwerpunkte des Corona Ausbruchs in NRW. Aus diesem Grund war es sinnvoll dort eine Studie über den Ablauf der Infektion vorzunehmen denn aufgrund des frühzeitigen Ausbruchs waren hier Erkenntnisse zu gewinnen die in anderen Landesteilen noch nicht vorliegen.Umgehend kam es über die Aussagen und Rückschlüsse des Gutachtens zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen Fachleuten. Der Virologe Dr. Christian Drosten erklärte das einige Aussagen des Gutachtens nicht nachzuvollziehen seien.Dieser Vorgang erhellt schlaglichtartig die Problematik der Sachdiskussion. Wir werden mit Zahlen und Statistiken zur weltweiten Ausbruchssituation überhäuft. Aber nichts passt zusammen. Die Zahlen zu infizierten und verstorbenen Menschen sind in den europäischen Nachbarländern und selbst innerhalb Deutschlands so unterschiedlich das eine eindeutig Interpretation kaum möglich ist.
Es macht eine großen Unterschied ob Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben sind und ob die Anzahl der Verstorbenen auf die Zahl der positiv getestet Infizierten gerechnet wird oder auf einen deutlich größeren Personenkreis der mit dem Begriff Dunkelziffer bezeichnet wird. Sind nun beispielsweise100.000 Personen infiziert oder eventuell eine mehrfache Anzahl davon?
Sicher war es richtig zum Beginn der Infektionswelle in einer unübersichtlichen Situation Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Nun aber muss die Rückkehr in eine für alle Bürger erträgliche Lebenssituation erfolgen.
Millionen von Selbständige, Gewerbetreibende, Gastronome, Künstler stehen vor dem Ruin ihrer Existenz. Der volkswirtschaftlichen Schaden des sogenannten “Shutdown“ steigt täglich in schwindelnde Höhe. Eine schwere Wirtschaftskrise als Folge der Coronakrise scheint unabwendbar.
Nur ein belastbares Zahlengerüst über den Verlauf der Coronapandemie kann Grundlage von tragfähigen politischen Entscheidungen sein.
Es ist deshalb richtig und wichtig schnellstens weitere Studien voranzutreiben mit deren Hilfe eine Übersicht über die Gesamtproblematik gewonnen werden kann.
Von solchem belastbaren Zahlenwerk scheinen wir momentan leider weit entfernt zu sein. Das ist ein Missstand den sich die Regierenden auf Bundes und Landesebene ankreiden lassen müssen.

https://www.land.nrw/sites/default/files/asset/document/zwischenergebnis_covid19_case_study_gangelt_0.pdf

https://www.focus.de/gesundheit/news/zu-frueh-ueber-lockerungen-nachgedacht-kann-daraus-nichts-ableiten-virologe-drosten-uebt-kritik-an-heinsberg-studie_id_11871741.html

https://zeitung.faz.net/faz/politik/2020-04-02/5fdc6dbc9932cac7a4e584f88b318470/?utm_source=pocket-newtab

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/tichys-einblick-05-2020-multiples-staatsversagen-wie-die-angst-vor-dem-virus-wirtschaft-und-demokratie-ruiniert/

https://www.youtube.com/watch?v=bCgUMo7-Nz8