28.01.2020, Heinsberg, Ausschuss für Umwelt, Klima, Verkehr und Strukturwandel

Das Gewerbeflächenkonzept des Kreises Heinsberg und der Strukturwandel im Rheinischen Revier waren zentrale Themen der Sitzung. Besonders intensiv wurde über die weitere Entwicklung des schon seit mehr als drei Jahrzehnten geplanten Industriegebietes Lindern diskutiert. Unter dem Projektnamen „Future Site InWest“ soll diese „LEP VI Fläche“ nun tatsächlich erschlossen und vermarktet werden. Ist das sinnvoll? Als das Land „LEP VI“ Flächen benannte hatten wir noch eine ganz andere Zeit. Landeseigenen Entwicklungsflächen wurden konzipiert um dort große überregional bedeutsame Wirtschaftsstandorte zu entwickeln. Große Industriefirmen mit vielen Arbeitsplätzen und einer hohen Wertschöpfung sollten dort angesiedelt werden. Es kam die Wiedervereinigung und viele potentielle Ansiedlungskandidaten errichteten, auch dank großzügiger Fördermaßnahmen, Produktionsstäten in den neuen Bundesländern. Wenig später nahm die Globalisierung Fahrt auf und viele Industriearbeitsplätze wurden in das Ausland verlagert. Jetzt stehen wir vor der sogenannten Energiewende und in deren Folge werden einige Betriebsgelände von

Energieerzeugungsanlagen im Rheinischen Revier frei und stehen damit für die Ansiedlung von Unternehmen zur Verfügung.
Welche Rolle soll nun das Industriegebiet Lindern gegen diese starken Wettbewerber spielen? Ohne Erschließung und ohne Straßenanbindung ist in Lindern keine Entwicklung möglich. Die notwendigen Maßnahmen werden rund 100 Mio. € verschlingen. Macht es wirklich Sinn eine Freifläche in ein Industriegebiet zu verwandeln wenn im Rheinischen Revier Konversitionsflächen zur Verfügung stehen? Lindern droht eine Subventionsruine zu werden.