Die Diskussionen um die doppelte Staatsbürgerschaft kommen immer wieder hoch. Wie kontrovers die Meinungen dazu sind zeigen die widerstreitenden Positionen von Befürwortern und Gegnern.
Die Befürworter überzeugen mich nicht mit ihren Argumenten für die doppelte Staatsbürgerschaft. Die Staatsbürgerschaft ist schließlich etwas anderes als die Mitgliedschaft in einem Verein. An die Staatsbürgerschaft sind Rechte und Pflichten gebunden, die nicht der Beliebigkeit anheim fallen dürfen.
Warum sollen wir unsere Bürgerrechte mit Menschen teilen die sich nur mit Vorbehalten zu unserer Nation und unserer Gesellschaft bekennen, da sie auch einer anderen Nation und eventuell auch einem anderen Gesellschaftsmodell verpflichtet sind?
Ein aktuelles Beispiel ist die Konfrontation Deutschlands mit der Türkei. Welchem der beiden Länder gehört die Loyalität der Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft?
In diesem sich zuspitzenden Konflikt wird man als Bürger beider Staaten kaum um eine Positionierung für oder gegen eines seiner beiden Vaterländer herumkommen.
Die doppelte Staatsbürgerschaft mit der Modernität eines vermeintlich fortschrittlichen Weltbürgertums zu begründen ist sinnlos, denn dieses Weltbürgertum existiert nicht. Auch die Argumentation, dass jeder Mensch verschiedene Identitäten habe, halte ich in Hinsicht auf die Staatsbürgerschaft für substanzloses Gerede. Der Begriff der verschiedenen Identitäten ist zu recht negativ besetzt, kommt er doch oft einschlägig im Zusammenhang mit kriminellen Handlungen daher.
Ich bin der Meinung, dass jeder der ein Bürger unseres Landes sein will ein klares Bekenntnis nur zu unserem Land allein abgeben sollte, ein klares Bekenntnis nicht nur zu allen Rechten, sondern eben auch zu allen Pflichten, unserer staatlichen Ordnung und dem hier geltenden Gesellschaftssystem.
Deswegen bin ich gegen doppelte Staatsbürgerschaften.