Der türkische Staatspräsident Erdogan hat sein Ziel, die Errichtung einer Alleinherrschaft unter dem Deckmantel einer Präsidialverfassung erreicht. Wenn die Zahlen zum Abstimmungsverhalten, der in Deutschland lebenden und in der Türkei stimmberechtigten Wähler so stimmen, dürften gerade diese Wähler einen entscheidenden Anteil am Erfolg Erdogans haben.

Es ist paradox, dass Menschen die hier in Deutschland leben und die Vorzüge einer auf Gewaltenteilung aufbauenden Demokratie kennen, sich mehrheitlich für eine Einschränkung demokratischer Grundregeln entscheiden. Es ist an der Zeit festzustellen, dass wir mit einem großen Teil der in Deutschland lebenden türkischen Staatsbürger, mit und ohne doppelte Staatsbürgerschaft, keine gemeinsamen politischen Werte teilen. Diese Erkenntnis ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Träume einer gelingenden Integration von Zuwanderern aus anderen Kulturkreisen auf Sand gebaut sind. Diese Zuwanderung wird kaum im gesellschaftlichem Konsens sondern eher im entstehen von Parallelgesellschaften enden. Dies ist eine gefährliche Entwicklung, denn unsere offene freie Gesellschaft kann nur auf der Grundlage gemeinsamer Werte auch zukünftig weiter existieren. Insofern ist das Referendum in der Türkei auch ein Hinweis darauf wohin die Reise geht wenn wir beim Thema Zuwanderung die Dinge treiben lassen.
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